Cäcilienfest seit 125 Jahren in Eppinghoven
Zu diesem kleinen Jubiläum hatten die 43 Sänger des Kirchenchores St. Johannes Eppinghoven die lateinische Messe „Missa in hon. St. Caroli Borromaei“ einstudiert
und in der Samstagabendmesse zu Ehren der Hl. Cäcilia vorgetragen. Das Cäcilienfest, das seit 1891 ohne Unterbrechung in launisch, unterhaltsamer Form mit Gesang, Theaterstückchen,
Wortbeiträgen und allerlei Lokalpatriotismus dargeboten wurde startet dann das „vergnügliche Faulenzen“ mit dem Motto „ Heute machen wir mal NIX“ im Saal des Restaurants Am Rubbert. Gott sei Dank
hatte sich der Gastwirt diesem Motto nicht angeschlossen und präsentierte ein reichhaltiges Buffet. Aber wenn Nixtun so viel Freude bereitet, dann möchten die Eppinghovener mal erleben was passiert, wenn die
Aktiven richtig fleißig sind. Herbert Knebel, dargestellt von Gerd K.a.E. , war ausnahmsweise auch ganz müde; er meinte, das müsse wohl daran liegen, dass er damals um 3:45 Uhr in aller Frühe geboren, quasi aus dem
Schlaf gerissen wurde und sich davon noch nicht erholt hat. Außerdem beanstandete er die Klingeltöne der Smartphones, wenn man dann so an der Kommunionbank steht und neben dem Vibrieren in der Hosentasche auch noch
erotische Töne hören muss. Im Zuge der Renovierung der St. Johannes Kirche wurden an den Außenseiten rheinische Kiessteine eingebracht. In seinem Vortrag erinnerte Gerd K. an den Bibelspruch: Wem die Predigt zu lang
ist werfe den ersten Stein. Ein Zentnersack Stein musste schon nachgeliefert werden. Das umgebaute Jägerlied und auch der Song An Tagen wie diesen animierten die Gäste zum Mitsingen. Bei keinem
Cäcilienfest dürfen Jo und Hannes – die Originalen aus Eppinghoven – fehlen. In diesem Jahr hatten sich beide über die Aktivitäten der Stadt Dinslaken aufgeregt und machten diesem Ärger deutlich Luft:
Deftige Erhöhung der Grundsteuer, der Parkgebühren und als Gegenleistung dann Sanierung der gerade erst neu verlegten Bodenplatten am Neutor, das Stäbchenparkett vor der Volksbanks musste mit einer Teerdecke
überzogen werden um da parken zu können, jetzt soll noch der Bahnhof gekauft werden, dabei haben unsere Volksvertreter doch schon genug Ärger mit der Stadthalle, der Tiefgarage, dem Bahnhofvorplatz, den Plänen zur
Trabrennbahn und auch der Bahnstraße. „Demnächst soll dann wohl die Stadthalle abgerissen werden, die befestigten Wege für die Baufahrzeuge sind ja im Zuge der Stadtparkrenovierung schon geschaffen worden“.
Und dann die Bauplanung, in jede freie Lücke werden jetzt hässliche Wohnklötze gestellt, Luxuswohnungen im Wohnsilo. Der Plan zum Neuausbau der B 8 n würde das Dorf in zwei Hälften teilen, wie einst Berlin zu
Ulbricht Zeiten. Ja und wenn dann alle vom Nixtun sprechen, dann denkt doch jeder an die Bürokraten und einige sogar an die Beamten. Und dazu passend gab es dann auch den Wettkampf auf der Bühne zwischen fünf
ausgewählten Akteuren: Bleistift-Akrobatik, Flugzeuge falten, Bleistifte anspitzen, Anschreiben normgerecht falten und eintüten, Toi-Papier von der Rolle abreißen und stempeln, Kaffeepulver abfüllen (Gramm genau),
Erbsenzählen, und dann als neueste Attraktion die „Steppersche Eierschaukel“. All diese Disziplinen im Wettkampf gegeneinander und gegen die Uhr. Der Preis für den Sieger: ein Schlummerkissen fürs
Nixtun. Nach dieser betriebsamen Hektik berichtet dann Herbert Knebel in seiner Art von dem Besuch bei einer „Chicki Micky Familie“ mit neuem Badezimmer. Das das Licht automatisch anging war ja noch OK,
aber das sein Handy voll Seifenschaum lief als er es auf dem Waschtisch ablegt war weniger lustig. Ganz irritiert war er, als für den Toilettengang eine Fernbedienung erhielt auf der aber nicht Sony oder Samsung
sondern Geberit gedruckt stand. Und dann die Erfahrungen mit der Sprühtaste, mit dem Föhn in 3 Leistungsstufen, die Taste K für Kärcher und nicht zuletzt die Taste „Lady only“. Und dann hat der ganze Saal
noch einmal gesungen. Ehe dann Peter Sundarp in brillant gereimten Versen von seinem Spaziergang durch das Dorf berichtete. Wer den Chor noch einmal unter dem Dirigat von Christoph Segerath erleben und hören möchte
muss zum Konzert am 10.12.2016 um 19:30 Uhr in die St. Johannes Kirche kommen. Restkarten gibt es an der Abendkasse.
|